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Berliner Bürgerappell

»Berlin hilft sich selbst!«

»Das Problem der Macht besteht darin,
wie man die Menschen dazu bekommt,
fürs Gemeinwohl statt vom Gemeinwohl zu leben.«

Robert Kennedy

Wir sind Bürgerinnen und Bürger Berlins.
Berlin und unser Land liegen uns am Herzen.

Unser Leitbild:
Berlin hat als Hauptstadt eine besondere Bedeutung für Deutschland.
Berlin in der Mitte Europas soll eine internationale Bürgerstadt sein.

Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, Politik und Medien kennzeichnen das Gesicht dieser Stadt und sind Basis ihrer wirtschaftlichen Entwicklung. Jeder, der in Berlin etwas unternehmen will, ist willkommen.

Berlin soll die Stadt der Freiheit sein, eine Hauptstadt der Wissensgesellschaft, eine Metropole der Kreativität und Ideen.

Mit diesem Leitbild sind Verpflichtungen für alle Berlinerinnen und Berliner verbunden:
Wir stellen zuerst Forderungen an uns selbst, an unser eigenes Denken, Reden und Handeln - und nicht an andere. Wer etwas bewirken will, muss auf andere zugehen.

Wir wollen ein anderes Denken und Herangehen erproben und nach verbindenden Mustern suchen.
Wir wollen Bedingungen schaffen, um gemeinsam Gutes zu bewirken.
Wir wollen gemeinsam herausfinden, was das Beste und Richtige für Berlin ist.

Deshalb fragen wir:
  • Wie kann der Einzelne sich selbst verwirklichen und gleichzeitig auch an andere denken?
  • Wie kann ich meine jeweiligen Freiräume und Möglichkeiten erkennen und nutzen?
  • Wie und wo kann ich grenzüberschreitende Verantwortung übernehmen?
  • Wie kann ich dabei übergeordnete, also Berliner Interessen wahrnehmen?
  • Wie muss eine Gesellschaft aufgebaut sein, die das allen leichter und nicht schwerer macht?

Werte schöpfen – engagierte Bürger gestalten Berlin!
Der Hauptstadtkongress ist offen und experimentell angelegt. Er lebt von den Grenzüberschreitungen, die Einzelne über ihre spezifische Verantwortung in der Stadt und im Land hinaus wagen.

Jeder von uns bewegt sich in mehreren unterschiedlichen Zusammenhängen:
  • in gesellschaftlichen Teilbereichen wie Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Verwaltung, Kunst, Religion, Medien,
  • in sozialen Milieus von Arbeitslosen, Arbeitnehmern, Selbstständigen oder Angestellten, Jungen und Alten sowie
  • in freiwilligen Zusammenschlüssen wie Sport- und Kulturvereinen, Umweltgruppen, Freiwilligenagenturen und Bürgerinitiativen, Kirchengemeinden, Salons und Hauskreisen.

Forderungen »der Bürger« oder »der Bürgergesellschaft« an die Politik wie an alle anderen Teilbereiche sind berechtigt, aber unzureichend. Sie sind unehrlich, wenn sie nicht über die Karriereoptimierung im eigenen Umfeld hinausgehen.

Wir sind überzeugt: Neues entsteht an den Grenzen. Dort und nur dort, wo durch kombinatorische Intelligenz ganz unterschiedliche Gedanken, Dinge, Disziplinen, Institutionen und Menschen zusammenkommen. Dafür brauchen wir neue Formen des Dialogs.

Wir wollen unser Vermögen im doppelten Sinne - unsere Fähigkeiten und ideellen Möglichkeiten und unsere materiellen Ressourcen – zusammenführen und nutzen. Was wir vermögen und wie wir es vermögen, soll zum eigentlichen Vermögen Berlins werden.

Wir übernehmen nicht nur soziale Verantwortung für das Zusammenleben in Berlin, sondern sehen darin einen Beitrag für die Weiterentwicklung unserer Demokratie.

Der Hauptstadtkongress will ein Forum sein für mutige Grenzgänger und Brückenbauer. Als Bürgergesellschaft wollen wir anschlussfähig, sprechfähig und verstärkend sein für Ideen und Menschen, die Berlin voran bringen wollen.

Berlin, den 12. Januar 2007

Dieser Appell wurde von der Steuerungsgruppe des Hauptstadtkongresses verfasst: Dr. Günther Bachmann, Dr. Johannes Bohnen, Wolf-Dieter Hasenclever, Hans-Günter Lind, Erhard O. Müller, Günter Nooke, Carola Schaaf-Derichs